Die Geschichte des Hofes

Aus: „Blätter des Welzheimer Waldvereins : Heimatzeitschr. für d. Kreis Waiblingen u. für d. Schwäbischen Wald“, Welzheimer Wald Verein, Ausgabe 1, 1928

Gausmannsweiler:

Wir wollen heute mit Gausmannsweiler beginnen, dem Weiler, in welchem das „Hotel Ebnisee“ liegt, dessen Markung bis an den Ebnisee reicht und an dessen südlichem Ufer als Filiale das Seehotel Ebnisee steht. Der Ortsname hat sich früher oft geändert, Gauspachweiler, Gospoldsweiler, Gauspitzweiler, im Volksmunde jetzt noch Gaspertsweiler. Der Sage nach soll hier die Grenze des Nibelgaus gewesen sein, daher der ältere Name Gauspitz. Zum Weiler gehört, den 4 Hofbesitzern gemeinschaftlich eine Sägemühlre, etwa 150 Meter unterhalb des Auslaufs des Ebnisees.

Der Ort zählt 50 Einwohner. Bis 1811 gehörte er politisch mit Eckarts- und Seiboldsweiler zur Stabsgemeinde Unterweißach und Herrschaft Ebersberg Backnang. Der Zehnten war früher zum Klsoter Lorch, nachmals Pfarrei Welzheim, die übrigen Grundgefälle zur Kellerei Backnang. Die seinerzeit erblehnbaren 4 Höfe sollen aus 2 Höfen hervorgegangen sein.

 

 

Nach den Lagerbüchern der Kellerei Backnang waren die 4 Meier zu Gausmannsweiler anno 1498 Hannß Kolb, Jerg Stöcker, Klaus Eckart und Hans Purr (Bauer). Anno 1528 Martin Kolb, Jerg Stöcker, Klaus Fritz, Lienhart Fritz.

 

Hundert Morgen Wald waren gemeinsamer Besitz. Nach dem Bauerkrieg 1524 haben sich die Besitzverhältnisse auf den Höfen vielfach geändert. Den Bauern, welchen eine Beteiligung am Aufstand nachgewiesen werden konnte, wurden die Höfe genommen und anderen zugeteilt. Solche waren von den Grundherren nur verliehen. Von den 1498 erwähnten Klaus Eckart und Hannß Purr kann vermutet werden, dass sie auf solche Weise ihre Höfe verloren. An ihrer Stelle erscheinen 1528 Klaus Fritz und Lienhardt Fritz.

 

 

(Von einem Eckart dürfte Eckartsweiler seinen Namen bekommen haben. Das Feld gegen Eckartsweiler rechts der Starsse heißt nach den Flurarten „Bauernfeld“, wohl von Hannß Purr – Bauer – herrührend.)

Auch während des 30järhigen Krieges sind viele Änderungen eingetreten. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 wurde Württemberg und insbesondere unsere Gegend von Freund und Feind derart ausgeraubt und verwüstet, dass Hungersnot und Pest i Kirchspiel Welzheim allein über 800 Personen dahinrafften.

 

 

Gegenwärtige Hofbesitzer (1928) sind:

Adolf Ellingers Witwe zum „Hotel Ebnisee“
Karl Hinderer, Hägerbauer, Gotthilf Hinderer auf Ellingers Hof, Albert Höfer, Fritzbauer, Karl Schad auf Gottfried Höfers Hof

Die Besitzer der einzelnen Höfe von 1498, bzw. 1528 bis zur Jetztzeit, vermochte ich noch nicht lückenlos festzustellen, aber was ich fand, will ich nun auseinandersetzen."

Download
Dieser Hof war schon 1528 in zwei Höfe g
Adobe Acrobat Dokument 286.6 KB